FFW Schönerting unternimmt historische Stadtführung

Unter der Führung von Matthias Koopmann in der Figur des fürstbischöflichen Hofrats Freiherr Philipp Wilhelm von Hörnigk absolvierten über 30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schönerting eine eineinhalbstündige historische Altstadtführung zum Thema „Passaus Glanz und Elend“. Beginnend am Rathaus und dem mittelalterlichen Gerichtsgebäude ließ Koopmann die Geschichte Passaus immer wieder anschaulich werden und vergegenwärtigte die Situation und das Leben auch des kleinen Bürgers von Passau. Dabei nutzte er auch die Gruppe selbst, deren Mitglieder an allen Stationen historische Charaktere übernahmen, sodass sich das Bild des damaligen Lebens auch direkt in der Gruppe offenbarte. So wurde der Bürgermeister von Passau ebenso in die Führung einbezogen wie verschiedene Bischöfe, der bayerische Herzog und sogar der Kaiser Leopold selbst, der in Passau Eugen von Savoyen zum Anführer seiner Truppen bei der Abwehr der Türken vor Wien 1683 bestimmte. Aber auch einfache Bürger Passaus wurden mit in das Spiel integriert wie etwa ein Sackträger, der das Salz nach dem Verlust des Salzhandels an das Herzogtum Bayern vom Inn beim Kloster Nikola an die Donau auf Höhe der  heutigen Schanzelbrücke brachte. Darüber hinaus auch verschiedene Bewohner, die sich ihr Geld als Dienerin oder Wäscherin verdienten oder aber nach einem Fischdiebstahl vom Büttel zum Pranger gebracht, dort zur Schau gestellt und durch Anspucken oder aber Bewurf mit Pferdeäpfel drangsaliert wurden.

So zog sich der historische Bogen von der Mitte des 13. Jahrhunderts ( Grundsteinlegung der Veste Oberhaus) bis hin zum Neubau der Residenz unter Ferdinand Franz von Vernim, der es als Bischof Passaus sogar zum Kardinal in Rom brachte. Denn Schlusspunkt setzte das Ende der Selbstständigkeit des Bistums im Zuge der Säkularisierung 1803, als man schließlich dem Land Bayern zugeschlagen wurde.